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MuseumStadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoirx
OrtRomx
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Extra-Beilage zu Nr. 219 des Pfälzischen Kurier, 17.9.1870

Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir 1870/1871 Deutsch Französischer Krieg Schriftgut - Zeitschriften, Hefte [2023/0784]
https://rlp.museum-digital.de/data/rlp/resources/documents/202304/07112453963.pdf (Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Extra-Beilage
zu Nr. 219 des Pfälzischen Kurier.

Telegramme.
Paris, 17. Sept. Die letzte Depesche des Commandanten
von Straßburg lautet sehr traurig. Man glaubt indessen,
derselbe werde sich noch einige Zeit halten können. 4000 Preußen
besetzten Mühlhausen. Die Panzerflotte kehrt zur Vertei­-
digung von Cherbourg und Havre zurück.

* Paris, 17. Sept. Gestern Nachmittag wurde die Tele­-
graphenverbindung nach Ablon und Juvisy (zwei Stationen an
der Bahn nach Orleans, links der Seine, zwischen Corbeil und Paris)
unterbrochen. Die Preußen scheinen bei Juvisy Batterieen errichten
zu wollen. Der Feind ist bei Pierrelevee erschienen. Dem „Elec-
teur" zufolge hat man in Paris lebhaftes Gewehrfeuer gehört. — Hr.
Glais-Bizoin und ein anderes Regierungsmitglied sollen zu Cre-
mieux nach Tours gehen.

* London, 17. Sept. Die Morgenblätter theilen eine Rede
mit, welche der Schatzkanzler bei einem Banket in Schottland
gehalten hat: England, welches die diplomatischen Mittel behufs Ver-
hinderung des Krieges erschöpft habe, könne jetzt unaufgefordert nicht
eine Vermittelung versuchen, ohne seine neutrale Stellung aufzugeben
und einen der Kriegführenden zu verletzen. Nachdem an das Schwert
appellirt worden sei, würde und müsse das Schwert entscheiden. Der
Sieger werde am besten die nothwendigen Bürgschaften des Friedens
beurtheilen können. England würde nur dann vermitteln, wenn beide Kriegführende es dazu aufforderten.

* Paris, 17. Sept. Die Polizei hat ein bonapartisti-
sches Complott entdeckt und mehrere Agenten des Herrn Pietri
verhaftet; auch wurden Schriftstücke sehr compromittirenden Inhalts vorgefunden.

* Paris, 17. Sept. Die Wahlen zur constituirenden
Versammlung finden bereits am 2. October statt. 6000
Mobilgarhen, welche sich weigerten, die Republik anzuer­-
kennen, kehrten in die Provinz zurück.

* Brüssel, 16. Sept. (Elberf. Ztg.) Die über Havre be­-
zogenen Pariser Journale vom 14. d. M. Abends überbieten sich
in der Anfachung des Volksfanatismus. Der „Constitution-
nel" hebt hervor, daß die Mobilgarde der Landwehr überlegen sei,
dies sei unwiderleglich! Sämmtliche Journale drucken den Schmutz­-
blättern den Unsinn nach, daß Präsident Grant sowohl den ameri­-
kanischen Gesandten Bancroft in Berlin als den General Sheridan
abberufen habe. Das Lügensystem wird fortgesetzt. Sämmtliche
Vorräthe an Petroleum müssen der Regierung abgeliefert werden.

* Zürich, 16. Sept. (Allg. Ztg.) In Lyon, wo die In­-
ternationale herrscht, find socialistische Unruhen ausgebrochen. Mühl-
hausen wird von dem die Nachbarbehörden beaufsichtigenden Central-
comite revolutionirt. Die Verbindungen mit dem von den Deutschen
besetzten Colmar sind abgeschnitten.

* Florenz, 17. Septbr. „Italie" meldet: Die italienischen
Truppen sind in Civitavecchia nnt großem Enthusiasmus und
lebhaften Hochrufen auf Victor Emanuel empfangen worden. Der
„Indipendencia" zufolge gilt es für sicher, daß der Papst Rom
nicht verlassen wird, falls die Engelsburg und die Citta leonina
von der Besetzung durch die italienischen Truppen ausgeschlossen blei­-
ben. Mit Rücksicht hierauf gilt es für gewiß, daß eine solche Be-
setzung nicht stattfinde. Die „Opinione" erfährt, daß eine Depu­-
tation römischer Bürger sich an Antonelli gewandt hat, mit
der Bitte, jedes Blutvergießen bei dem Einmarsch der italienischen
Truppen in Rom zu verhindern, und namentlich Maßregeln zu treffen,
um die von den Zuaven kundgegebene Absicht, den italienischen Trup-
noch in den Straßen Roms Widerstand zu leisten, zu vereiteln.

Verantwortliche Redaktion: Ph. Gebhard Stay.
Baur'sche Buchdruckerei in Ludwigshafen am Rhein.

Material/Technik

Papier / geschöpft, bedruckt

Maße

Höhe: 19,8 cm, Breite: 13,2 cm

Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir

Objekt aus: Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir

Der über 2000-jährigen Tradition des Weinbaus in Bad Dürkheim entsprechend, ist das Stadtmuseum in einem ehemaligen Weingut untergebracht. Auf über...

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